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Richard Reitzner wurde am 19. August 1893 in Einsiedel bei Marienbad als Sohn des Porzellanmalers Adolf Reitzner geboren. Nach dem Besuch der Lehrerbildungsanstalt arbeitete er als Lehrer und bildete sich daneben als Gasthörer an der Karls-Universität Prag fort.
Reitzner nahm von 1914 bis 1918 als Soldat am Ersten Weltkrieg teil, schloss sich 1920 der Arbeiterbewegung an und wurde Mitglied der Deutschen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (DSAP). Schon im Alter von 23 Jahren gehörte er dem Parteivorstand an.
Als der Einmarsch ins Sudetenland begann, entschloss er sich im Herbst 1938 mit seiner Familie, u.a. mit dem 17-jährigen Sohn Almar, nach Großbritannien zu emigrieren, um sich gerade noch rechtzeitig einer Verhaftung des Hitlerregimes entziehen zu können.
Im Exil in London leitete er mit Wenzel Jaksch und Ernst Paul eine Emigrantengruppe. Sie wehrten sich vehement gegen die Pläne der tschechischen Exilregierung über drei Millionen Sudetendeutsche aus der Tschechoslowakei nach dem Zweiten Weltkrieg zu vertreiben.
Reitzner siedelte 1946 als Heimatvertriebener mit seiner Familie nach Westdeutschland über, ließ sich in Eglfing bei München nieder. 1947 wurde er stellvertretender Staatssekretär für das Flüchtlingswesen in Bayern. Reitzner gehörte dem Deutschen Bundestag seit 1949 bis zu seinem Tode an. Dort war er Flüchtlingsexperte der SPD.
Richard Reitzner setzte sich mit allen ihm zur Verfügung stehenden Möglichkeiten für die erste Zeitung für Vertriebene, die „Brücke“, ein. Im Gründungsprotokoll der Seliger Gemeinde vom 4. Juni 1951 firmiert Richard Reitzner als Antragsteller. Bei der Gründungsversammlung der Seliger-Gemeinde am 10. und 11. November 1951 wurde dann Wenzel Jaksch zum
Bundesvorsitzenden gewählt und Richard Reitzner übernahm den geschäftsführenden Vorsitz, den er bis zu seinem Tode am 11. Mai 1962 in München/Haar innehatte.
Im Gedenken an den Mitbegründer der Seliger-Gemeinde wurde die Richard-Reitzner-Medaille geschaffen. Sie wird seit 1975 in Anerkennung und als Dank für besonders aktive Mitglieder vergeben.
Richard Reitzner pocházel ze sociálnědemokratické rodiny ze severních Čech. V první světové válce ho zmatky ruské Říjnové revoluce zavedly až na Sibiř a do Mongolska. Po návratu se krátce připojil ke komunistické straně. Následně se vrátil do sociální demokracie a byl členem stranického představenstva. Před nacisty emigroval do Anglie. Po druhé světové válce vstoupil do německé sociální demokracie a byl poslancem Spolkového sněmu.
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