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Leopold Pölzl wurde 1879 in St. Aegyd/Niederösterreich geboren. Er lernte Feilenhauer wie sein Vater. Früh engagierte er sich in der sozialdemokratischen Bewegung und wurde Gewerkschaftssekretär in Villach. Dabei muss er mit seinem Talent aufgefallen sein. 1911 holte ihn ein hoher Gewerkschaftsfunktionär nach Aussig. Plözl sollte die Sozialdemokratische Arbeiterpartei (SAP) am Ort reorganisieren. Kaum angekommen, musste er in den Ersten Weltkrieg ziehen. Als er 1918 aus dem Krieg zurückkam, war er plötzlich nicht mehr Österreicher, sondern Bürger der neu gegründeten Tschechoslowakei. Pölzl wurde Journalist, um über das Elend des Proletariats schreiben und die Arbeiter mobilisieren zu können. Er schrieb eine Reihe von Sozialreportagen über Wohnungen und Lebensverhältnisse im Aussig der Zwischenkriegsjahren („Die im Dunkeln leben“). Bei der Kommunalwahl 1919 erreichte die DSAP sensationelle 48 Prozent der Stimmen. Als der gewählte Bürgermeister ein halbes Jahr später starb, folgte ihm der in Verwaltungsfragen unerfahrene Pölzl nach. 1923 siegte ein Bündnis aus Bürgerlichen und Nationalisten, doch Pölzl wurde dennoch zweiter Bürgermeister – um 1931 erneut Bürgermeister zu werden. Er tat viel für den Wohnungsbau und unter seiner Amtszeit sank die Arbeitslosenquote inmitten der Weltwirtschaftskrise auf drei Prozent!
Als das Sudentenland 1938 von Deutschland besetzt wurde, verlor Pölzl sein Amt und musste, eine Demütigung vor aller Augen, die Straße vor dem Rathaus fegen. Er weigerte sich, in das noch sichere Prag auszuweichen, blieb in Aussig und wurde im Widerstand gegen das NS-Regime aktiv, verteilte Flugblätter und half deutschen Exilanten, später Kriegsgefangenen. Für diesen Mut musste er einen hohen Preis zahlen.
Leopold Pölzl wurde von der Gestapo verhaftet und starb am 1. September 1944 unter nie geklärten Umständen im Krankenhaus von Aussig. Seine Tochter Elfriede, eine Opernsängerin, wurde, weil sie das NS-Regime ablehnte, ebenfalls verhaftet und kam in das Konzentrationslager Sachsenhausen, aus dem sie erst 1945 befreit wurde. Sie starb früh und konnte ihr Schicksal nicht verwinden.
Leopold Pölzl pocházel z rakouského St. Ägydu. Vyučil se pilníkářem a později byl tajemníkem odborů, což ho přivedlo v roce 1913 do severních Čech. Roku 1920 byl poprvé zvolen starostou Ústí nad Labem. V této funkci se zasloužil především o výstavbu levných bytů pro dělnické vrstvy. Pölzl zůstal starostou do roku 1938, po sesazení nacisty byl krátce vězněn a zemřel roku 1944 za nevyjasněných okolností v ústecké nemocnici. Přestože účast na jeho pohřbu byla zakázána, stal se demonstrací odboje. Za rakví vykročily tisíce lidí.
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